Ruderclub Germania von 1929 e.V.

Lahn-Wanderfahrt mit Hindernissen

18.07.2024

Sieben Herren und eine Dame – Premiere bei der einstigen “Herrenwanderfahrt” – befuhren Ende Juni die Lahn von Weilburg bis Laurenburg. Es war eine schöne Wanderfahrt, hervorragend organisiert von unserem Fahrtenleiter Markus, der die Region bereits vorher erkundet hatte. Fest untergebracht im Hotel “Zur Krone” in Löhnberg, brachen wir jeden Morgen dorthin auf, wo wir unsere zwei Boote am Vortag abgelegt hatten. Während zwei von uns den Bus am Tageszielort parkten, machte der Rest die Boote startklar. Tagsüber fuhren wir dann stromabwärts über die landschaftlich reizvolle Lahn, die über weite Strecken durch die Natur führt, und von der eine Vielzahl historischer Bauwerke auf den Bergen, vor allem Burgen und Schlösser, und am Wasser, zum Beispiel Mühlen, zu manchem Fotohalt einluden.

So ging es am Donnerstagmorgen nach Weilburg, wo wir unsere Boote beim örtlichen Ruderverein zu Wasser lassen konnten. Nach wenigen Metern flussaufwärts folgte bereits ein rudertechnisches Highlight der Fahrt: der fast 200 Meter lange Weilburger Schifffahrtstunnel, an dessen südlichem Ende unmittelbar eine Doppelschleuse angeordnet ist. Der Tunnel ist, so wie auch alle Schleusen an der Lahn, breit genug für ein halbes Ruderboot. So muss der Ruderer ein Blatt lang nehmen und entweder zum Paddler werden, sich an einer Haltestange weiterziehen oder mit einseitigen Ruderschlägen für sein Fortkommen sorgen.

Auf der ersten Etappe schleusten wir uns zusammen mit einigen Kanuten fünf Mal selbst, wobei die Schleusung in Villmar durch eine große Gruppe von Jugendlichen mit Abstand die Schnellste war. In der teils von Hindernissen versperrten Schleusenausfahrt in Runkel, wo bereits die Schleusenbedienung aufgrund aufgestellter Bauzäune und Absperrungen ein kompliziertes Unterfangen war, kam es zu einer schweren Kollision mit einem Brückenpfeiler, auf den uns die Querströmung des Wehrs gedrückt hat. Zum Glück ist uns nichts passiert – außer dass Rainer und Carsten ins Wasser springen mussten, um “Wandervogel” aus der Verkeilung zu befreien. Jedoch trug der Bug vom Boot ein großes Loch davon. Für die letzten Meter bis zum Etappenziel reichte es dank abgeschottetem Luftkasten noch.

Am Freitagmorgen begann die Etappe damit, “Wandervogel” behelfsmäßig abzudichten. Das Ergebnis war nicht schön, aber zweckmäßig: Das Boot war ausreichend dicht für die nachfolgenden zwei Tage. Nach Passieren einiger Stromschnellen erreichten wir den schiffbaren Teil der Lahn. Nach einer Mittagspause in Limburg ging es dann – reparaturbedingt etwas verkürzt – bis nach Diez. Nachdem wir am Samstagmorgen zunächst der Paddlergilde in Diez beim Aufbau von Bootsrutsche und Strandbar zusehen konnten, führte uns die letzte Etappe bis Laurenburg, wo wir nach 63,3 geruderten Kilometern unsere Boote wieder auf den Hänger luden, und uns am Abend noch das 2:0 von Deutschland gegen Dänemark ansahen. (P. Kloke/Fotos: C. Brüggemann, C. Schmidt, M. Görtz)

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